Chronologie

Entscheidung „AQUAtoll der Zukunft“:

Der Gemeinderat stimmte am 19.07.2018 mehrheitlich für den Verwaltungsvorschlag, das Erlebnisbad einschließlich Foyer und Restaurant sowie die Saunalandschaft in einzelnen Abschnitten zu sanieren und teilweise zu attraktivieren. Hierfür wird ein Erstinvestitionsaufwand von maximal zwölf Millionen Euro veranschlagt. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, den Planungsbeschluss vorzubereiten.

Die weitere Fachplanung soll aufzeigen, in welchem Umfang und mit welchem finanziellen und zeitlichen Aufwand die einzelnen Funktionsbereiche saniert werden. In jedem Fall sollen sicherheitstechnische Investitionen Vorrang vor Attraktivierungen haben. Um die Investitionen zeitlich zu strecken, soll das Bad abschnittsweise saniert werden. Es wird erwartet, den Badebetrieb während der Sanierung weitgehend aufrechterhalten zu können.

Die Erstinvestition in Höhe von maximal zwölf Millionen Euro soll durch Folgeinvestitionen in Höhe von 0,5 bis einer Million Euro pro Jahr ergänzt werden. Sie sollen nach voraussichtlich etwa drei bis fünf Jahren nach Abschluss der Erstsanierung einsetzen und sicherstellen, dass das Bad dauerhaft erhalten bleibt. Rechnet man die jährlichen Folgeinvestitionen zur Erstinvestition hinzu, so ergibt sich bei Berücksichtigung der Kostensteigerungen ein Gesamtinvestitionsaufwand von mehr als 23 Millionen Euro.

Bürgerbegleitgruppe:

Um alle Aspekte einzubeziehen und auch die Interessen der Nutzer zu berücksichtigen, hatte die Stadt im Vorfeld der Entscheidung eine Bürgerbeteiligung initiiert. Die verschiedenen Nutzer- und Interessengruppen bildeten eine Bürgerbegleitgruppe, die in drei Arbeitstreffen Vorschläge und Empfehlungen für das Aquatoll der Zukunft formuliert hat. Dabei sprach sich die Gruppe für den Erhalt des AQUAtoll aus. Schwimmen, Gesundheitsförderung und Erholung seien wichtige Funktionen, die das Aquatoll nach dem Urteil der Begleitgruppe erfüllt. Darüber hinaus lade das Freizeitbad zum Schwimmen lernen und Saunieren ein und ermögliche die Frühförderung. Mit diesen Funktionen richte sich das Bad an alle Altersgruppen, vor allem an Familien, Senioren und Jugendliche.

Aber auch für den Fall, dass das Erlebnisbad abgebrochen wird und nur Sauna und Sportbad erhalten bleiben, sammelte die Begleitgruppe Ideen. In diesem Fall schlug die Gruppe neue Angebote vor, um den Wegfall des Erlebnisbades zu kompensieren. Die Vorschläge reichten von einem Natursee über ein Reha-Zentrum und den Anbau zusätzlicher Warmwasserbecken bis hin zu einem Indoor- und Wasserspielplatz für Kinder. Auch eine Outdoor-Gastronomie regten die Gruppenmitglieder an.

zu den Informationen zum „AQUAtoll der Zukunft“ aus dem Jahr 2018

Planungsbeschluss AQUAtoll-Sanierung:

In Workshops mit Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung wurden Handlungs- und Themenschwerpunkte ermittelt und Projektziele definiert, die mit Gemeinderatsbeschluss vom 31.01.2019 zur Auslobung eines europaweiten Vergabeverfahrens zur Planersuche für das Projekt führten.

In dem mehrstufigen Verfahren, zu dem Bietergemeinschaften aus Architekten, Technikplanern und Tragwerksplanern zur Teilnahme aufgerufen wurden, sollten als Grundlage für eine Beauftragung mit Grobkosten versehene Konzepte entwickelt werden.

Mit dem Planungsbeschluss beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, ein europaweites Vergabe-Verfahren nach Vergabeverordnung (VgV-Verfahren) auszuschreiben, um die zu beauftragenden Planer auszuwählen.

Dabei musste die erste Ausschreibung Mitte Juli 2019 aufgehoben werden, weil sich nur ein Bieter an dem VgV-Verfahren beteiligt hatte. Daraufhin wurden alle Interessenten, die sich die Vergabeunterlagen heruntergeladen hatten, direkt angeschrieben und ein neues VgV-Verfahren auf den Weg gebracht.

Infolge des coronabedingten Lockdowns konnte die zweite Verhandlungsrunde nicht wie vorgesehen durchgeführt werden und musste verschoben werden. Schlussendlich konnte die Endverhandlung der Angebote erst in der zweiten Sitzung der Bewertungskommission am 15.07.2020 erfolgen, der neben externen Fachleuten auch Vertreter des Gemeinderats und der Verwaltung angehörten.

Vergabe der Planungsleistungen:

Der Gemeinderat vergibt in der GR-Sitzung am 19.11.2020 den Planungsauftrag für die Sanierung und Attraktivierung des AQUAtoll Erlebnisbades gemäß Empfehlung der Bewertungskommission an die Bietergemeinschaft BZM Architekten, Wiesbaden mit Engelbach + Partner Planungsgesellschaft, Frankfurt und Aqua Consulting & Maintenance, Marktheidenfeld.                  

Das ausgewählte Sanierungskonzept sieht vor, das AQUAtoll als Bäder- und Veranstaltungsbetrieb neu auszurichten. Die Aufenthaltsqualität in der Badehalle soll zudem erheblich erhöht werden. Außerdem wird der vollständige Austausch der technischen Anlagen vorgeschlagen, um den Betrieb langfristig zu sichern. Die ursprünglich angedachte Etappierung wird damit nicht weiterverfolgt. Der geschätzte Gesamtinvestitionsaufwand betrug zu diesem Zeitpunkt rund 23 Mio. €.   

Technische und bauliche Bestandsanalyse / Beauftragung einer Machbarkeitsstudie:

Es zeigt sich, dass sich die aktuellen Ergebnisse der technischen und baulichen Bestandsaufnahme nur eingeschränkt mit den wesentlichen Sanierungszielen vereinbaren lassen. Es zeichnet sich zudem ab, dass durch die Sanierung keine wesentlichen Verbesserungen beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis zu erzielen sind.

Die Bestandaufnahme hat auch bestätigt, dass das AQUAtoll anders als ursprünglich geplant nicht bei laufendem Betrieb saniert werden kann. Um die möglichen Handlungsoptionen zu erweitern, beauftragt der Gemeinderat in seiner Sitzung am 22.07.2021 die Verwaltung, zusätzlich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Als Alternative soll der Bau eines Therapie- beziehungsweise Lehrschwimmbeckens oder eines Freibadbereichs mit Familienplanschbecken geprüft werden. Bei dieser Alternative würden Erlebnisbad und Saunawelt wegfallen.   

Unabhängig von der beauftragten Machbarkeitsstudie wird die beschlossene Entwurfsplanung zur Sanierung und Attraktivierung des AQUAtoll Erlebnisbades fortgeführt.

Entscheidung über den Baubeschluss für das AQUAtoll Erlebnisbad mit Sauna

Im April 2022 entscheidet der Gemeinderat abschließend, ob das AQUAtoll Erlebnisbad mit Saunalandschaft komplett saniert und attraktiver gemacht werden soll.

Die Komplettsanierung (Variante 1) ist eine von drei möglichen Handlungsoptionen. Zur Diskussion steht auch die Option, das AQUAtoll für immer zu schließen und abzubrechen. In diesem Fall muss der Gemeinderat entscheiden, ob nur noch die Lehrschwimmbecken in Amorbach und Obereisesheim sowie das Ernst-Freyer-Bad als kommunale Bäderlandschaft (Variante 2) erhalten bleiben und saniert werden oder ob das AQUAtoll durch ein neues, reines Schwimmbad, das Wilfenseebad (Variante 3) ersetzt werden soll.

Der Entscheidungsweg: